Die CleanSmoke Coalition informiert die Bio-Branche in Nürnberg
Mit CleanSmoke können Lebensmittel mit geringer Schadstoffbelastung, umweltfreundlich, ressourcenschonend und vor allem nachhaltig geräuchert werden: Hochwertige Produkte werden nicht mit Schadstoffen belastet, denn schädliche Zusatzstoffe wie Asche, Teer, polzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und 3-MCPD werden bereits vorher herausgefiltert. Das trifft ganz besonders die Erwartungen der Käufer von Bio-Lebensmitteln. Gegenüber Herstellern und Händlern der Bio-Branche präsentierte die CleanSmoke Coalition im Nürnberger Max-Morlock-Stadion daher die Vorteile des Verfahrens.
Darüber hinaus überzeugt das Verfahren mit einer deutlich besseren Ökobilanz gegenüber dem konventionellen Räuchern und einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Bei konsequenter Umstellung in Deutschland auf CleanSmoke könnten außerdem 479.000 m3Wasser eingespart werden – so viel trinken die Einwohner von Kiel in einem Jahr. Auch ist das Verfahren ressourcenschonender, denn für den gereinigten Rauch wird kein Baum extra gefällt: Der Rauch wird aus Sägespänen gewonnen, die bei der Holzverarbeitung anfallen. Lebensmittel erhalten durch CleanSmoke die typische Farbe, die zuverlässige Haltbarkeit und vor allem den typischen Geschmack von Geräuchertem.
Für Bio-Lebensmittel wie gemacht
„CleanSmoke ist prädestiniert für den sensiblen Bereich der Bio-Lebensmittelproduktion“, erläuterte Uwe Vogel, Chairman der CleanSmoke Coalition den Teilnehmern aus Handel, Herstellung und Zertifizierwesen. „CleanSmoke ist ein Verfahren, mit dem sich frisch entwickelter Rauch ohne Einbußen beim typischen Räuchergeschmack herstellen lässt.“
Hans-Joachim Kunkel ist Geschäftsführer der Fisch-Manufaktur „Die Räucherei“ im niedersächsischen Klein-Meckelsen. Er stellte bereits 1997 seine gesamte Produktion auf CleanSmoke um. Überzeugt hat ihn vor allem die Qualität: „Hochwertige Rohstoffe werden nicht mit Schadstoffen wie beim konventionellen Räucherverfahren verunreinigt.“ Zudem hat das Verfahren Kunkel den traditionellen Standort seines Unternehmens im Ortskern vor der Schließung gerettet. Denn beim Räuchern mit gereinigtem Rauch entstehen weniger Emissionen.

CleanSmoke entlastet die Umwelt nachhaltig
Um die ökologischen Vorteile von CleanSmoke zu belegen, wurde für das Verfahren eine Ökobilanz erstellt vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) im Rahmen des Eco-Innovation-Projekts der EU. „Allein in Deutschland lassen sich bis zu 83 Prozent CO2 gegenüber dem konventionellen Räuchern einsparen“, bestätigt das DIL. Dies ist insofern von Bedeutung, gilt Deutschland doch als eines der führenden Länder für geräuchertes Fleisch mit einem Marktanteil von über 60 Prozent an allen Fleischerzeugnissen. Aber das ist längst nicht alles: Jährlich würden etwa 40 Tonnen weniger Chemikalien in die Umwelt gelangen, wenn allein das Fleisch in Deutschland mit CleanSmoke geräuchert würde. Das würde jährlich die Gesundheit von 80.000 Menschen verbessern und sogar Leben retten. Und weil es bei CleanSmoke weder offenes Feuer noch Glut gibt, werden auch keine Emissionen wie Stickstoffoxide (NOx) und Kohlenmonoxid (CO) freigesetzt. Nicht zuletzt punktet das CleanSmoke-Verfahren neben der hohen Umweltverträglichkeit aber auch mit seiner Wirtschaftlichkeit, denn es ist durch das große Einsparungspotenzial kosteneffizienter als vergleichbare Methoden.
CleanSmoke ist echter Rauch
Mit dem Vorurteil, bei CleanSmoke handelt es sich um Flüssigrauch, kann eine Untersuchung von Prof. Dr. Stephan Borrmann, Aerosolwissenschaftler, aufräumen: CleanSmoke im Sinne der Begriffsdefinition ist eindeutig Rauch. Bei CleanSmoke wird der Rauch, wie beim konventionellen Verfahren, durch Verbrennung erzeugt, dann aber in einer Flüssigphase prozessiert. Anschließend wird alles wieder in Rauchteilchen zurückverwandelt und auf das Räuchergut aufgebracht. Es handelt sich um ein Räucherverfahren mit einem Zwischenschritt, der der Reinigung des Rauchs dient.
Technologisch gibt es also keinen Unterschied zwischen den konventionellen Räucherverfahren und der CleanSmoke-Technologie. Bei diesem innovativen Räucherverfahren entsprechen alle Parameter wie Zeit, Temperatur, Feuchtigkeit und Umluftgeschwindigkeit den Bedingungen konventioneller Räucherprozesse. Deshalb bleiben mit CleanSmoke auch so wichtige Eigenschaften wie Geschmack, Farbe oder Konservierung vollständig erhalten. Vom Geschmack konnten sich die Teilnehmer in Nürnberg selbst überzeugen und geräucherten Tofu, Seitan, Fisch und Fleisch kosten.
„Das konventionelle Räuchern wird es immer geben. Und das ist auch gut so. Wir wollen den Verbrauchern nur die Chance geben, sich bewusst für ein Verfahren zu entscheiden, das zum Vorteil für Mensch und Umwelt ist“, so Vogel.
