Ein Fünftel der EU-Treibhausgase kommen aus Lebensmittelproduktion
Laut EU-Fortschrittsbericht zum Klimaschutz sind die Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent gesunken, während das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent zunahm. Es passiert also langsam etwas – doch das ist längst nicht genug. Die CO2-Emissionen müssen wesentlich stärker reduziert werden, wenn wir die ambitionierten Klimaziele nicht verfehlen wollen. Das gilt auch für den Bereich Nahrungsmittel. Immerhin 21 Prozent der Klimagasemissionen der EU stammen aus der Lebensmittelproduktion. Das CleanSmoke-Räucherverfahren kann einiges dazu beitragen, diesen Anteil zu senken.
Beim Räuchern mit CleanSmoke wird aus Primärrauchkondensat mittels Druckluft ein stabiler Rauch für die Räucherkammer frisch erzeugt. So lassen sich Lebensmittel sowohl klima- und ressourcenschonend als auch mit geringer Schadstoffbelastung räuchern. Verbraucher und Öffentlichkeit über die Potenziale dieser wegweisenden Technologie aufzuklären, hat sich die CleanSmoke Coalition (CSC), eine gemeinsame Initiative von Herstellern von Primärrauchprodukten, Lebensmittelproduzenten und Handel, zum Ziel gesetzt.
Die Klimabilanz spricht eindeutig für CleanSmoke
Die EU fordert vom produzierenden Gewerbe schon seit Jahren, nur noch umweltschonende Verarbeitungstechnologien anzuwenden. Beim konventionellen Räuchern ist das jedoch nicht der Fall. Im Vergleich zu CleanSmoke schneiden Friktions- und Glimmräuchern deutlich schlechter ab. Das bestätigt eine Ökobilanz des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL). Die EU hat das CleanSmoke-Verfahren deshalb nicht ohne Grund als „Beste verfügbare Technik“ ausgezeichnet.
Laut DIL lassen sich mit der CleanSmoke-Technologie, bezogen auf den deutschen Markt an Räucherwaren, rund 50 Prozent Energie und – ausgehend vom aktuellen Energiemix – etwa 30 Prozent Klimagasemissionen einsparen. Doch zurzeit wird CleanSmoke gerade mal bei jedem zehnten geräucherten Lebensmittel angewendet, was eine Reduktion des Energieverbrauchs um 7,2 und der Treibhausgase um acht Prozent erlaubt. Da ist Schweden bereits weiter: Die Skandinavier gelten auf zahlreichen Gebieten als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Mehr als 80 Prozent der Räucherwaren werden in Schweden heute mit CleanSmoke geräuchert. In Deutschland beträgt das Einsparpotenzial nach Berechnung des DIL etwa 600 Millionen Kilowattstunden (kWh) Energie. Damit könnten etwa neun Millionen Menschen ihr Essen per Mikrowelle kochen.
Klimagas aus der Produktion von 14.000 Autos einsparen
Würden alle Räucherwaren in Deutschland mit CleanSmoke geräuchert, läge der Energieverbrauch laut Ökobilanz bei etwa einer Milliarde kWh. Davon entfielen 97,6 Prozent auf den Räucherprozess und 2,4 Prozent auf die Rohstoffproduktion. Das macht rund 228.000 Tonnen CO2-Äquivalente an Emissionen, davon 2,5 Prozent für die Rohstoffproduktion. Beim konventionellen Räuchern wären Energieeinsatz und Klimawirkung wesentlich höher. Etwa 1,6 Milliarden kWh Energie würden hierbei verbraucht, davon 18,2 Prozent für die Bereitstellung der Rohstoffe. Und es entständen 300.000 Tonnen CO2-Äquivalente an Emissionen, davon fast 90 Prozent beim Räuchern. Welchen Vorteil hätte CleanSmoke damit für das Klima? Rund 72.000 Tonnen CO2-Äquivalente blieben der Atmosphäre jedes Jahr mindestens erspart. So viel entsteht bei der Produktion von etwa 14.000 Mittelklasseautos.
Doch nicht nur in den Räuchereien lässt sich etwas gegen den Klimawandel tun: Die Verwendung von CleanSmoke sorgt auch für weniger Verkehrsemissionen, da weder Holz angeliefert noch Asche abtransportiert werden muss. Die Rauchkondensate müssen dagegen vergleichsweise seltener geliefert werden. Außerdem verläuft deren Produktion unter kontrollierten Bedingungen mit höchsten Umweltschutzstandards. Und anschließend werden sie per Frachtschiff umweltschonend weltweit versendet. CleanSmoke trägt also in seiner gesamten Wertschöpfungskette zum dringend benötigten Klimaschutz bei.