Räuchern mit CleanSmoke sorgt für bessere Luftqualität

Die Zahl ist wortwörtlich atemberaubend: 307.000 Menschen starben 2019 in der EU vorzeitig wegen zu hoher Feinstaubbelastung der Luft. Fast 60 Prozent davon, 178.000 Menschen, könnten noch leben, wenn alle EU-Staaten die kürzlich verschärften Grenzwerte der WHO von 5 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft einhalten würden. Das gab die Europäische Umweltagentur (EUA) in einer aktuellen Analyse vom 15. November 2021 bekannt. Auch konventionelle Räuchereien stoßen noch zu viel Feinstaub aus. Dabei könnten sie ihre Emissionen deutlich unter die empfohlenen Grenzwerte drücken – mit der zurzeit besten verfügbaren Technik, dem CleanSmoke-Räucherverfahren.

Das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko

„Saubere Luft zu atmen, sollte ein grundlegendes Menschenrecht sein. Es ist die notwendige Voraussetzung für gesunde und produktive Gesellschaften“, sagt Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Generaldirektor für Europa. Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahrzehnten viel getan, um die Luftqualität zu verbessern. Laut EUA sank die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaubbelastung zwischen 2005 und 2019 um etwa ein Drittel. Bis 2030 soll ein Rückgang um mindestens 55 Prozent gegenüber 2005 erreicht sein. Das sieht der Aktionsplan zur Bekämpfung der Luftverschmutzung vor, den die EU-Kommission im Rahmen ihres Green Deal aufgestellt hat.

Wie wichtig dieser Plan ist, zeigt sich daran, dass die Luftverschmutzung eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und Krankheiten ist. In Europa stellt sie das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko überhaupt dar. Sie hat vor allem Herzerkrankungen und Schlaganfälle zu Folge, zudem Lungenerkrankungen und Lungenkrebs.

„Investitionen in sauberere Heizungen, Mobilität, Landwirtschaft und Industrie führen zu besserer Gesundheit, Produktivität und Lebensqualität für alle Europäer“, so Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA. „Diese Investitionen retten Leben.“

CleanSmoke – Räuchern ohne Schadstoffe

Um die Ziele der EU in Sachen Luftqualität zu erreichen, sind Investitionen und viele kleine Schritte der unterschiedlichsten Akteure erforderlich. Einer dieser Schritte – klein, aber wirkungsvoll – kann das Räuchern mit CleanSmoke sein.

Räuchern gehört zu den ältesten Verfahren zur Konservierung von Lebensmitteln und trägt zum nachhaltigen Umgang mit ihnen bei. Beim konventionellen Räuchern aber verglimmt Holz, so dass große Mengen winziger Rauch-, Asche- und Feinstaubpartikel entstehen. Selbst dann, wenn die Räuchereien alle gesetzlichen Vorschriften zur Abluftreinigung einhalten.

CleanSmoke dagegen ist frischer Rauch, der in der Räucherkammer nicht durch das Verbrennen von Holz, sondern mittels Druckluft aus Primärrauchkondensat erzeugt wird. Das wurde zuvor zentral in einem mehrstufigen Verfahren gewonnen, gefiltert und gereinigt. Diese Kondensate sind frei von unerwünschten Rauch-Bestandteilen wie Asche und Teer und die Kontamination mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) ist weitgehend eliminiert.

Drastischer Rückgang von Emissionen durch CleanSmoke

Das Räuchern mit CleanSmoke erfordert in der Produktion weder offenes Feuer noch Glut. So entstehen dabei keinerlei Schadstoffe wie Feinstaub, Stickoxide oder Kohlenmonoxid. Räuchereien können ihre Feinstaubemissionen mit CleanSmoke um 87 Prozent und den Ausstoß an leichtflüchtigen organischen Substanzen um 67 Prozent reduzieren. Auch der CO2-Ausstoß lässt sich durch die konsequente Anwendung der CleanSmoke-Technologie deutlich senken: um etwa 80 Prozent im Vergleich zu klassischen Räuchermethoden.

All das zeigen Analysen, die im Rahmen des Europäischen Aktionsplans Eco-Innovation erstellt wurden. Das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik rechnet allein für Deutschland mit einem Einsparpotenzial durch gereinigten Rauch von etwa 600 Millionen Kilowattstunden Energie und rund 72.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Nicht zuletzt deshalb hat die EU das CleanSmoke-Verfahren als „Beste verfügbare Technik“ (BAT) ausgezeichnet, übrigens als einzige Primärtechnologie.

„Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, werden vielfach mit Verboten und mit dem Verzicht auf Lebensgenuss gleichgesetzt“, sagt Uwe Vogel, Vorsitzender der CleanSmoke Coalition. „Das CleanSmoke-Verfahren ist dagegen ein Paradebeispiel für die intelligenten Lösungen, die wir zur Gestaltung der Zukunft brauchen – eine Technologie, die zugleich für bessere Luft und besten Geschmack sorgt.“

EU-Umweltagentur: Saubere Luft sollte Menschenrecht sein
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